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Warum der Lichtschutzfaktor allein nicht ausreicht, um das richtige Sonnenschutzmittel auszuwählen?

  • Dr. Manuela R.
  • 2. Mai
  • 5 Min. Lesezeit

Es ist mittlerweile allgemein bekannt, dass Sonneneinstrahlung Hautschäden, Hautalterung, Entzündungen und im schlimmsten Fall Hautkrebs verursacht. Wir wissen: Je höher der Lichtschutzfaktor, desto besser ist unser Schutz. UV-Schutz ist unerlässlich, aber die bloße Angabe des Lichtschutzfaktors auf der Flasche reicht nicht mehr aus. Lesen Sie unseren Blogbeitrag und entdecken Sie die Feinheiten moderner Sonnenschutzmittel.


 

Was ist UV-Licht?

 

Als Teil des nicht sichtbaren Lichtspektrums wird UV-Licht anhand seiner Wellenlänge unterschieden: Je kürzer die Wellenlänge, desto energiereicher und schädlicher für uns Lebewesen. Glücklicherweise hält die Ozonschicht unserer Atmosphäre UV-C-Licht fern, UV-B- und UV-A-Strahlung dringt jedoch bis zur Erdoberfläche vor.

 

Das mittlere UV-B-Licht liegt zwischen 280 und 315 nm und wird nur zu 85 % von der Ozonschicht absorbiert. Es dringt nur in die oberflächliche Epidermisschicht ein, verursacht aber Sonnenbrand und Hautkrebs.

 

UV-A-Licht ist länger (315–400 nm) und durchdringt die Ozonschicht vollständig. Daher ist ein Schutz unerlässlich. Es dringt in tiefere Hautschichten ein und ist für erhöhten oxidativen Stress, gefährliche DNA-Schäden und lichtbedingte Hautalterung verantwortlich.

 

Was genau bedeutet SPF?


Der Lichtschutzfaktor (LSF) eines Produkts gibt die Zeit an, die ungebräunte Haut benötigt, um sich bei einer bestimmten Dosierung von 2 mg/cm² Sonnencreme im Vergleich zu ungeschützter, ungebräunter Haut zu röten. Aufgrund dieses spezifischen Parameters, der Hautrötung/des Erythems, ist er ein Maß für das oberflächliche Eindringen von UVB-Licht, das Sonnenbrand verursacht. Er misst nicht die Wirkung des tiefer eindringenden UVA-Lichts und auch nicht andere Auswirkungen von UV-Licht auf unsere Haut, die beispielsweise schneller auftreten können als die Entstehung einer Hautrötung. Im Labor kann auch der Prozentsatz der UVB-Filterfähigkeit gemessen werden.


Als Beispiel – und das ist ziemlich überraschend – würde ich sagen: LSF 30 filtert 96 % des UVB-Lichts, während LSF 50 eine UV-Filterung von 98 % erreicht. Also So weit so gut, wählen Sie einfach die hohen Lichtschutzfaktoren und Sie erreichen den höchstmöglichen Hautschutz, oder?

 

Was fehlt noch?

 

Interessanterweise ist die Zahl der Hautkrebserkrankungen trotz der zunehmenden Verwendung von Sonnenschutzmitteln in den letzten Jahren nicht zurückgegangen. Hautmelanome sind die häufigste Krebsart bei Kindern und jungen Erwachsenen, was Forscher zu der Annahme veranlasste, dass in diesem einfachen Bild etwas übersehen wird. Und das ist ganz offensichtlich: Wie bereits erwähnt, misst der Lichtschutzfaktor nur die Wirkung von UVB-Licht auf Hautrötungen. Aber was ist mit den anderen schädlichen Auswirkungen von UV-Licht auf unsere Haut? Nur weil wir Hautrötungen vorbeugen, beugen wir damit auch allen anderen schädlichen Auswirkungen in den tieferen Hautschichten vor, insbesondere DNA-Schäden und oxidativem Stress, den Hauptfaktoren für Hautkrebs und lichtbedingte Hautalterung?

Die Antwort ist einfach: NEIN!




 

Was genau sind UV-bedingte Hautschäden?

 

Jahrzehntelange Forschung hat mehrere molekulare Wege aufgezeigt, wie UV-Licht A und B Schäden an der Haut verursacht, und diese werden bei der Messung des Lichtschutzfaktors nicht berücksichtigt.

 

- DNA- und RNA-Schäden. Es wurden mehrere Wege beschrieben, die alle zu einem erhöhten Risiko einer photoinduzierten Karzinomatose (Hautkrebs) führen.

 

- Oxidativer Stress und eine Überproduktion von ROS (reaktive Sauerstoffspezies, freie Radikale) führen zu veränderten extra- und intrazellulären Funktionen auf verschiedenen Ebenen: fehlerhafte Enzymaktivität, weitere DNA-Schäden, Umgestaltung der extrazellulären Matrix, fehlerhafte Mitochondrienfunktion und zellulärer Energiestoffwechsel, was zu mehreren schädlichen Auswirkungen auf unsere Haut führt, darunter akute und chronische Entzündungen.

 

- Lichtbedingte Hautalterung: Aufgrund akuter Entzündungsprozesse durch UV-Licht kommt es in den tieferen Hautschichten zu einem vollständigen Umstrukturierungsprozess, ähnlich der Narbenbildung nach akuter Wundheilung, der mit einer Umgestaltung der ECM (extrazellulären Matrix), einer Störung der Kollagenvernetzung und einem Abbau von Elastin einhergeht.

 

UV-induzierte Immunsuppression: Eine direkte Wirkung von UV-Licht auf eine Vielzahl von Immunzellen, die zu Störungen des gesunden Verhaltens von Lymphozyten, Makrophagen und anderen Blutzellen führt. Immunsuppression führt nicht nur zu einer verminderten Pathogenbeseitigung, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Krebsentstehung. Wir nennen diesen Prozess „Photokarzinogenese“.

 

Ausblick über den Lichtschutzfaktor hinaus: Biologische Anti-Hautschaden-Modulatoren sind die Zukunft!

 

Unter Berücksichtigung all dieser Punkte verstehen wir, dass der optimale Sonnenschutz über die obligatorischen UV-Filter und das Erreichen eines hohen Lichtschutzfaktors hinausgeht. Die Zugabe starker Antioxidantien wie Vitamine und Astaxanthin sowie vieler weiterer wirksamer natürlicher Modulatoren wie Carotine, Polyphenole und Capsanthine zur Formel macht den entscheidenden Unterschied, wenn es um tiefen Hautschutz vor schädlichem UV-Licht geht. Trotz dieses Wissens enthalten die meisten handelsüblichen Sonnenschutzmittel selten zusätzliche Inhaltsstoffe. Eine Studie hat gezeigt, dass nur wenige Produkte auf dem Markt mehr als ein Antioxidans enthalten, das häufigste davon ist Tocopherol, das in Kosmetika am häufigsten verwendete Vitamin.

 

Dennoch bietet die Natur eine große Vielfalt an Schutzstoffen! Im Laufe der natürlichen Evolution musste jedes Lebewesen, ob Pflanze oder Tier, seine eigenen UV-Schutzmechanismen entwickeln. Die Suche nach den richtigen außergewöhnlichen Inhaltsstoffen, das Verständnis ihrer Rolle in den komplexen Kaskaden schädlicher hautschädigender UV-Effekte und die Entwicklung der richtigen Mischung, die ihre individuelle Wirkung verstärkt und die „Probleme“ aus verschiedenen Blickwinkeln angreift, ist die große Herausforderung bei der Entwicklung moderner Sonnenschutzformulierungen.

 

Li Lé blue hat einen ersten Schritt getan. Unser Gesichtssonnenschutzmittel enthält zusätzlich zum Standard-UV-Filter Zinkoxid den stärksten antioxidativen Inhaltsstoff Astaxanthin als tiefenwirksamen Hautschutz. Astaxanthin ist nicht nur für seine antioxidative Superkraft bekannt, die 6000-mal stärker ist als Vitamin C, sondern auch für seine spezifischen immunmodulierenden Eigenschaften. Es reduziert entzündungsfördernde Interleukine, hemmt krebsfördernde Prozesse und wirkt lichtbedingter Hautalterung entgegen, indem es die extrazelluläre Matrix schützt und Kollagen und Elastin erhält. Die UV-schützende Wirkung von Astaxanthin ist beispiellos und gut erforscht, wie mehrere wissenschaftliche Studien belegen.



 

Botschaft zum Mitnehmen:

 

Der Lichtschutzfaktor allein reicht bei der Wahl des richtigen Sonnenschutzmittels nicht aus. Spezifische Antioxidantien und viele weitere positiv modulierende Naturstoffe sind entscheidend, um die Wirksamkeit des benötigten Sonnenschutzmittels zu verbessern und Ihre Haut umfassend über den messbaren Lichtschutzfaktor hinaus zu schützen!

  

Copyright Dr. Manuela Reisbeck für Li Lé blue

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